Konstellation Zwillingsmerkur-Saturn

Autor: Peter-Johannes Hensel

Auszug aus dem 1.100-seitigen Ausbildungs-Ebook

Die Konstellation des Zwillingsmerkur-Saturn ergibt sich im inhaltlichen Sinne über das Zeichen Zwillinge an der 10. Felderspitze oder den Steinbock an der 3. Felderspitze. Auf der formellen Ebene über den Saturn in Feld Nummer 3, einen zwillingshaften Merkur im Steinbock, oder einem zwillingshaften Merkur in Feld Nummer 10, beziehungsweise die Quadrate, die Konjunktion und die Opposition zwischen diesen beiden Planeten. Es muss wie bei der Venus beim Merkur auch geklärt werden, ob er zwillingshafter Natur ist oder ob er jungfräulicher Natur ist. Das ist besonders wichtig, wenn der Planet Merkur im Steinbock oder Feld 10 steht. Wäre er nämlich ein jungfräulicher Merkur, dann hätten wir eine andere Konstellation, nämlich Jungfraumerkur-Saturn, wenn wir den Merkur in 10 oder im Steinbock vorfinden. Saturn im Feld 3 ist selbstverständlich immer eindeutig der Zwillingsmerkur-Saturn.
 
Zunächst möchte ich bemerken, dass die Zwillingsmerkur-Saturn-Konstellation zu den auf jeden Fall schwierigeren Konstellationen gehört, wobei das natürlich eine allgemeine Aussage ist, die im Einzelfalle, im individuellen Falle, abgeändert werden kann, beziehungsweise muss. Aber generell kann man sagen, haben wir es hier mit einer Grundproblematik zu tun, die schon sehr wohl imstande ist, wenn sie auch an sich alleine im Horoskop auftaucht, den Lebensweg eines Menschen ganz entscheidend zu beeinflussen. Das Wesensbild, was sich hinter Zwillingsmerkur-Saturn verbirgt, sind die „versperrten Wege“. Wenn der Weg versperrt ist, wenn beispielsweise die Tür verschlossen ist, dann ergibt sich - und das wäre die Beschreibung des inhaltlichen Bildes - ein Bewegungsstau. Also die Unfähigkeit des Zwillingsprinzips, sich zu leben. Was also bedeutet, dass Bewegung nicht mehr möglich wird.
 

Versperrte Wege führen auf der inhaltlichen Ebene, also der einen Seite der Dualität, zu der Unfähigkeit, sich zu bewegen, also zum Bewegungsstau. Wobei dieser Bewegungsstau formell, also als Formbild, das sogenannte Abweisungserlebnis ergibt. Wenn ich abgewiesen werde, bewege ich mich nicht mehr, beziehungsweise der Weg, der versperrt ist, die Tür, die verschlossen ist, ist dasjenige, das mich abweist. Ich fühle mich von der Tür abgewiesen, von dem Weg, der versperrt ist, abgewiesen. Und dieses Abweisungserlebnis, das ist eigentlich im psychologischen Sinne auf der Formebene der Vorgang, der für die Zwillingsmerkur-Saturn-Menschen während der Geburt und kurz nach der Geburt absolut prägend ist.
 
Dieses Abweisungserlebnis wird in sehr vielen Fällen ermöglicht, allerdings nicht in allen, zum Beispiel durch ein Geburtstrauma über den Kaiserschnitt. Auch in diesem Falle ist der Weg versperrt. Und deshalb muss das Kind auf einem anderen Wege geholt werden. Und dieser Vorgang, indem also die Bewegung gestaut wird, wird vom Kind als ein abgewiesen werden seitens der Mutter interpretiert. Wesen, Inhalt und Form, versperrter Weg, Bewegungsstau und Abweisung bilden ja, wie immer, eine analoge Kette. Und da der Vorgang bei der Geburt geschieht und wir wissen, dass ein Kind dieses „Alters“ - in Anführungsstrichen gesagt - vollständig auf der Empfindungsebene lebt, können wir davon ausgehen, dass das Kind ein Trauma, ein seelisches Trauma, im Sinne des Empfindens durchmacht, wenn es auf diese Art und Weise oder stellvertretend in anderen Formen abgewiesen wird.
 

Das genau führt nun dazu, dass das Denken – oder etwas anspruchsvoll formuliert – der Intellekt schon in den ersten Minuten des Lebens zur Verhaltensgrundlage wird. Und insofern entsteht das Verhaltensbild des luftgetrockneten Hirns, was also bedeuten soll, dass das Denken überwertig wird, um das fühlende Fehlen zu kompensieren. Und das Denken, das hier sozusagen als Notaggregat einspringt, um das Leben zu meistern, wird repräsentiert durch das Hirn oder eben das Hirn, das an der Luft – und Luft ist ja Denken, wie Sie wissen – getrocknet wird. Es entsteht also eine gewisse Sprödheit, eine Fadheit, eine fehlende Vitalität. Und diese fehlende Vitalität, diese Sprödheit wird sich später - und das können Sie in den Beschreibungen zu Zwillingsmerkur-Saturn nachlesen - dann in vielfältiger Weise zeigen.

 

  

 

Wichtig ist, dass Sie sich für diese Zwillingsmerkur-Saturn-Konstellation merken müssen, dass es zu einem seelischen Trauma kommt und dass das Kind das Gefühl hat, von der Mutter abgewiesen zu werden. Und dass hier aber immerhin die Möglichkeit besteht, mit dem Denken dieses Gefühlstrauma zu kompensieren. Im Prinzip geht es darum, dass Wege versperrt sind, dass Bewegung nicht möglich ist, dass damit Abweisung möglich wird, und dass die Abweisung, die nur auf der seelischen Ebene empfunden werden kann, weil das Kind im Prinzip noch nicht denken kann, hier aber doch kompensatorisch mit dem Denken gemeistert wird, beziehungsweise der Versuch dazu unternommen wird.