Einführung in die Astromedizin

Autor: Peter-Johannes Hensel

Auszug aus dem 1.100-seitigen Ausbildungs-Ebook

 

Das Wissen über Krankheitsbilder und deren psychosomatische Hintergründe ist von großer Wichtigkeit, wenn es um dauerhafte Heilung und Gesundung geht. Dieser Ausbildungsabschnitt führt Sie ein in die die Lehre der anatomisch-organischen Zuordnungen, die Symptombildlehre, die astrologische Bachblütenlehre, die astrologische Homöopathie, die Deutung der Volkskrankheiten, den Mondeisprungszyklus und die astrologischen Ernährungslehre.

 

Geschichte der Astromedizin

 

Die astrologische Medizin ist – leider, leider – innerhalb der astrologischen Szene ein Stiefkind. Darüber kann auch nicht hinwegtäuschen, dass es seit längerer Zeit einen ziemlichen Boom gegeben hat, was astromedizinische Literatur angeht, soweit man das im Spezielleren auch so nennen will. Aber meistens in einer doch aus meiner Sicht relativ oberflächlichen Art und Weise. Es wurden sehr häufig entsprechende Zuordnungsmodelle entwickelt, die sich aber nicht auf tatsächliche Modalitäten eines Geburtshoroskops beziehen, sondern auf im Grunde genommen theoretische Größen. Was also heißt, dass zum Beispiel Zuordnungen zu Planeten oder zu Tierkreiszeichen gemacht worden sind - und dabei ist es dann auch geblieben.

 

Diese Zuordnungen an sich sind nicht falsch, das tun wir ja auch. Aber die eigentliche astromedizinische Arbeit kann nur gelingen, wenn man die einzelnen Konstellationsbilder, die Sie in der Mitte der Ausbildung kennen gelernt haben - die 38 Konstellationsbilder von Saturn, Uranus, Neptun und Pluto - wenn man die auch befüllen kann mit medizinischen Symptomen. Einfach nur Zuordnungsebenen - dass man nach dem Motto vorgeht, die Leber ist der Schütze und das Knie ist der Steinbock – das kann beileibe nicht ausreichen. Vor allen Dingen dann nicht, wenn man seriös arbeitet oder wenn man mit Klienten zu tun hat, die wirklich große gesundheitliche Probleme haben oder die möglicherweise auch mit einer Krankheit ausgestattet sind, die tödlich verlaufen kann. Da muss man ganz weitreichende spezielle astromedizinische Kenntnisse haben, um solchen Klienten gerecht werden zu können.

 

Einführung in Astromedizin am Beispiel von Michael Douglas

 

Ich habe mir vor langer Zeit, das war Anfang bis Mitte der Achtzigerjahre, eine sehr große Arbeit und Mühe gemacht. In der Form, dass ich mein bisher schon angeeignetes astromedizinisches Wissen inklusive dem Wissen, was in vielen astromedizinisch guten Fachbüchern aus dem Abendland und aus dem Morgenland existierte, zusammengefasst habe zu einem sogenannten Symptomkatalog. Dieses Astromedizin-Buch nennt sich „Die Zuordnung und Symptombilder in der medizinischen Astrologie“ (das Inhaltsverzeichnis finden Sie hier). Dieses doch sehr umfangreiche Nachschlagewerk, da sind circa 5.000 medizinische Symptome und ihre astrologischen Zuordnungen enthalten, ist auch Bestandteil meiner Astrologie-Ausbildung. Diese Sammlung stellt ein Nachschlagewerk dar, was bis zum heutigen Zeitpunkt seinesgleichen sucht. Sie werden nirgendwo in der astromedizinischen Literatur etwas Vergleichbares finden. Das ist auch der Grund dafür, warum ich das damals ins Leben gerufen habe. Wenn Sie, was ich sehr hoffe, sich mit der Astromedizin weiter beschäftigen, dann wird Ihnen dieses Nachschlagewerk die aller-, allerbesten Dienste leisten. Sie sollten sich mit der Astromedizin auch deshalb beschäftigen, weil die Benennung eines Krankheitssymptoms Sie sofort auf den geradesten Weg zum Erkennen eines Problems und zu einer Hilfestellung demjenigen, der Ihnen das Symptom schildert, führt.

 

Wenn mir jemand sagt, er hat Nierensteine, dann weiß ich alles. Mehr brauche ich eigentlich nicht zu wissen. Ich muss dann nur noch einen kurzen Blick ins Horoskop werfen und gemäß der Deutungsvorgänge vorgehen, so wie Sie diese bereits gelernt haben, um ihm zu sagen, warum er die Nierensteine hat. Im Sinne einer internen und einer externen Ursache – bitte erinnern Sie sich. Ich muss ihm dann im Sinne der Rahmenbedingung eine Hilfestellung aufzeigen können, um aus dem Problem, beziehungsweise um aus dem Symptom herauszukommen – das bedeutet Symptomfreiheit, also Heilung zu erlangen.
 
Wenn ich ein Symptom genannt bekomme, dann erzählt mir ein Mensch im Grunde genommen einen ganz, ganz großen Teil seiner Lebensgeschichte, beziehungsweise seines Horoskops. Denn ein körperliches Symptom taucht nur dann auf, wenn ein dahinter stehendes seelisches oder geistiges Problem nicht gelöst ist. Das gilt für den Schnupfen genauso wie für das bösartige Melanom. Es spielt keine Rolle. Das Prinzip bleibt immer das gleiche. Ein Symptom taucht auf, wenn ein dahinterstehendes geistiges oder seelisches Problem nicht gelöst worden ist. Das Symptom ist sozusagen der Schrei der bisher unerhörten Seele. Das Symptom will aufmerksam machen und sagen: Hallo, hier ist ein Problem, und zwar ein massives Problem, denn ich bin ein Symptom und ich tauche auf der letztmöglichen Ebene, nämlich der körperlichen Ebene, auf. Alle anderen Signale hast du nicht hören wollen, also muss ich es dich jetzt fühlen lassen. – Meistens tut es ja irgendwie auch ein bisschen weh.

 

Astromedizin am Beispiel einer Bandscheiben-Erkrankung

 

Bevor wir uns weiter mit der Theorie der Astromedizin und selbstverständlich auch mit der Praxis der Medizin beschäftigen, möchte ich Ihnen in dieser Lektion vor allen Dingen einen kurzen geschichtlichen Überblick über die astrologische Medizin geben. Bevor ich das tue, möchte ich aber noch den Hinweis loswerden, dass die Astrologie, von einigen kurzfristigen Ausnahmen abgesehen, nie wirklich versucht hat, sich von der Medizin zu trennen. Andersherum hat die Medizin allerdings seit langer, langer Zeit - man kann sagen, so ab dem 16., 17. Jahrhundert spätestens - das Interesse an der Astrologie verloren. Selbst diese minimalen Ansätze, die man in den Achtziger-, Neunzigerjahren feststellen konnte, die können nicht wirklich als ernsthaftes Interesse der Medizin, das heißt jetzt der Schulmedizin, gewertet werden.
 
Die Schulmedizin befindet sich leider, wie Sie sicherlich auch annehmen und so sehen werden, auf einem sehr gefährlichen Kurs, weil sie die Ganzheitlichkeit des Menschen immer mehr leugnet. Sie ist so sehr auf Details und Symptome ausgerichtet ist, dass sie ihre Möglichkeiten bald vollends verspielt haben wird, den Menschen in seiner Ganzheit zu erfassen und damit wirklich grundsätzlich zu heilen. Wir können von Glück reden, dass es so etwas Wunderbares wie beispielsweise die Homöopathie gibt, die einen ganz anderen Weg geht. Aber nun, jeder Mensch muss sich diesen Weg selber auswählen. Und wer meint, mit der Schulmedizin voranzukommen, der muss das tun – solange bis er merkt, dass es nicht funktioniert. Das soll nicht heißen, dass die Schulmedizin an sich etwas ganz Schlechtes ist. Es gibt akute Notsituationen, in denen die Schulmedizin Hervorragendes leistet, einen Menschen auch vor dem Tode retten kann, soweit denn das Schicksal damit auch einverstanden ist - ansonsten ist es wieder nicht in Ordnung.
 

 

Aber auch das können wir im Moment nicht erörtern. Sicherlich ist die Schulmedizin an sich nicht vollständig zu vermeiden. Aber wir müssen davon ausgehen, dass da Entwicklungen sind, die nichts mehr zu tun haben mit den medizinischen Einstellungen, die vor mehreren hundert Jahren oder vor tausend Jahren auch in bezug auf die Astrologie gestanden haben. Wenn Sie heute einen Mediziner nach seinem Verhältnis zur Astrologie auszufragen versuchen, dann weiß der erst mal gar nicht, wovon Sie reden. Seit 300-400 Jahren hat die Medizin mit der Astrologie nichts mehr zu tun, und daran hat sich im Grunde genommen bis zum heutigen Tage nicht viel geändert. Ab vielleicht 2020 wird wahrscheinlich ein gewisser Schwenk wieder in Richtung der ganzheitlichen Betrachtung geschehen. Aber momentan glaube ich nicht, dass es einen großen Ruck durch die Schulmedizin geben wird.
 
700 vor Christus fand man in Persien, in Keilschrift geschrieben eine Bibliothek, in der zum ersten Mal die Beziehung des Mondes, beziehungsweise des Mondstandes, zu bestimmten Krankheitsbildern festgestellt worden ist. Circa 200 Jahre später datiert ein vom griechischen Philosoph Heraklit verfasstes Schriftstück, dass alle Krankheiten aus einem Urfeuer, vielleicht meint er damit den Widder, entstanden seien und alle anderen Elemente, Luft, Erde und Wasser aus diesem Urelement hervorgehen. Da dieser Hinweis auf die entstehenden Krankheiten aus dem Urfeuer sehr wichtig ist, kann man sagen, dass die Elemente Luft, Erde, Wasser und Feuer in ihrer astrologischen Beziehung hier schon erkannt worden sind. Dann gab es den berühmten Hippokrates, der circa 300 bis 400 vor Christus lebte. Der war auch Astrologe, wie man heute weiß. Er war der Ansicht: „dass jeder, der Heilkunde betreibt, auch Astrologe sein sollte, um die Ursache und den Verlauf einer Krankheit besser zu verstehen.“
 

Ausschnitt aus unser Astromedizin-Software "Astrovitalis"

 

Weiterhin gab es den Aristoteles, der ein bisschen später, also um 300 bis 350 vor Christus, gelebt hat. Aristoteles war Sohn eines Arztes, eines Hofarztes, und ein Schüler von Platon. Er erschuf in einem gewissen Sinne das astrologische Weltbild, wie wir das heute kennen, beziehungsweise auch die Vierteilung des Horoskops durch die Quadranten. Er entwickelte im medizinischen Bereich die sogenannte „Humoralpathologie“, in der Ursachen von Krankheiten immer in einer falschen Mischung von Körpersäften - also Blut, Speichel, Lymphe und so weiter - angesehen werden. Diese Humoralpathologie, die scheint auch heute wieder in den Naturheilverfahren sehr im Kommen zu sein und erlebt eine gewisse Renaissance. Die Humoralpathologie stellt aus der Sicht vieler Forscher im Grunde genommen die Grundlage der indischen Ayurveda-Medizin dar. Ayurveda-Medizin, die sogenannte Elefantenmedizin, die auch heute wieder einen Boom zu verzeichnen hat (obwohl da teilweise auch viel Unsinn mit getrieben wird). In Ägypten fand man zudem, auch circa 300 vor Christus, ein Schriftstück, auf dem die Tierkreiszeichen und menschliche Körperteile, sowie auch Heilpflanzen, die für Beschwerden bei den entsprechenden Körperteilen zuträglich wären, aufgezeichnet gewesen sind.
 
Weiterhin gab es einen Mann mit den Namen Hipparchos. Der lebte circa 150 vor Christus. Der war ein Mathematiker, zudem ein Astronom und auch Astrologe, so wie früher alle Astronomen auch Astrologen waren - das hat sich geändert. Der führte den 360-Grad-Tierkreis ein. Er hat die 360 Grade für den Kreis festgesetzt und gesagt, alle 30 Grad gibt es ein neues Tierkreisprinzip. Außerdem entwickelte er das, was man die Melothesis, beziehungsweise die Melothesie, nennt. Das ist die Lehre von den Zuordnungen des menschlichen Körpers im Sinne der Körperteile und  Organe zum Tierkreis.  Dann, um circa Christi Geburt herum, gab es einen Philon von Alexandria. Dieser Philon war auch ein Astrologe, der den menschlichen Körper, und das ist das Besondere, und den menschlichen Geist in sieben Teile aufteilte und den damals bekannten sieben Planeten - Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn - zuordnete. Man geht davon aus, dass der Philon auch derjenige war, der den Siebenjahresrhythmus, der auch heute noch in der Münchener Rhythmenlehre gebraucht wird, entwickelt haben soll. Interessant. Dann Ptolemäus, von dem haben Sie wahrscheinlich schon in der Schule gehört. Der wurde der König der Astrologie genannt und war einer der letzten großen Naturwissenschaftler in der Antike. Er beschrieb in sehr vielen seiner Schriften ausführlich den Bezug von Erkrankungen zu Gestirnskonstellationen.
 

Möglicherweise haben Sie auch mal was von der Hildegard von Bingen gehört, die circa um 1.000 bis 1.100 nach Christus gelebt hat. Sie nimmt sehr häufig Bezug zur Astrologie. Genauso wie ein sogenannter Gilbertus Anglicus, der eine Abhandlung um circa 1.200 nach Christus geschrieben hat, mit dem interessanten Titel „Wie man ohne Urinschau aufgrund astrologischer Regeln die Krankheiten erkennen kann“. Er hat sich sozusagen den Urin angeschaut und hat dann nach astrologischen Regeln gesagt, woran dieser Mensch erkrankt ist. Friedrich der II., der hatte einen Hofastrologen namens Bonfati. Der hat um 1270 die sogenannte Halbsummenlehre entwickelt. Die Halbsummenlehre ist eine spezielle Methodik, wie man astrologisch zu Aussagen kommen kann. Bestimmte astrologische Schulrichtigen beschäftigen sich auch sehr ausgiebig damit. Zum Beispiel die Ebertin-Schule in Freiburg. Diese Halbsummen können in speziellen Fällen einen gewissen Aufschluss geben über eine bestimmte Symptomatik, beziehungsweise über sehr spezielle Erkrankungsformen. Diese Halbsummenlehre ist von Bonfati entwickelt worden, und man kann sagen, dass auch heute noch bestimmte Krankheitsdispositionen oft nur über das Halbsummenbild eines Horoskops auffindbar sind. Ich kann Ihnen auf der anderen Seite versichern, wenn Sie sich die astromedizinischen Kenntnisse aus diesem Kurs aneignen, dass Sie dann ein astrologisch-medizinisches Rüstzeug haben, das Sie – mit Verlaub – kaum irgendwo anders finden. Und das Sie mit der Fähigkeit ausstattet, diagnostische Aussagen zu machen, ohne mit Halbsummen arbeiten zu müssen.
 

Astromedizin am Beispiel einer Hüftgelenks-Erkrankung


Dann gab es um 1500 den Paracelsius. Der Paracelsius war Arzt, war Philosoph, und er war auch Astrologe. Er vertrat die Ansicht, dass ein Arzt ohne entsprechendes Wissen ohne die universellen Gesetzmäßigkeiten nur ein sogenannter „Pseudo Medicus“, ein sehr berühmtes Wort von ihm, sei. Er sagte: „jeder Arzt muss sich mit Astrologie beschäftigen, sonst wäre er kein richtiger Arzt.“ Circa um 1600 erscheint von einem Antonis Marginus, das war der Leibarzt von Gregor dem 13., ein Werk über Astrologie und Medizin. Das ist in einem deutschen Museum ausgestellt und kann bewundert werden. Dieser Zeitpunkt, also circa 1600, ist eigentlich der Zeitpunkt, von dem an die Medizin angefangen hat, sich selbst in einem bestimmten Sinne sehr wissenschaftlich auszurichten und zu entwickeln. Und sich damit von der Astrologie verabschiedet, von der dann die Meinung entstanden ist, sie hätte nichts mit Wissenschaft zu tun - was vollkommener Unsinn ist, vor allen Dingen dann, wenn man den Wissenschaftsbegriff ein bisschen weiter fasst, als wie es die Wissenschaft selber meint. Seither hat das Interesse der Medizin mehr oder weniger stark abgenommen.
  
Wir Astrologen - vor allen Dingen die, die wir nach dieser Methode, die Sie hier gerade so interessiert lernen, arbeiten - wir versuchen halt noch, die Fahne hochzuhalten und die Medizin und die Astrologie in Verbindung zu bringen. Denn wir wissen, dass das ein unschätzbar wichtiges Erfahrungsgut darstellt, auf das man in astrologisch seriöser und ernsthafter Arbeit nicht verzichten möchte.
  

Das Ganzheitskonzept der Astromedizin

 

Ein ganzheitliches Konzept innerhalb der astrologischen Medizin muss selbstverständlich, wie alles Arbeiten innerhalb der Astrologie, das Analogiegesetz berücksichtigen, das Gesetz der Entsprechungen. Dieses Analogie- oder auch Resonanzgesetz, beziehungsweise Analogieprinzip oder Resonanzprinzip, ist das Gesetz der Entsprechungen. Ähnlich dem Grundsatz der Homöopathie, dass Gleiches mit Gleichem  geheilt werden kann. Das bedeutet nichts anderes, als dass im Makrokosmos, im Großen, genau dieselben Gesetze wirken wie im Mikrokosmos, im Kleinen. Dass alles, was innen ist, auch im Außen sich wiederfindet, und umgekehrt. Nichts, was außen existiert, existiert nicht auch im Innen - nichts was innen existiert, existiert nicht auch im Außen. Das bedeutet, dass wir prinzipiell nicht von nur ausschließlich rein körperlichen oder ausschließlich rein seelischen Problemen oder Prozessen und Vorgängen sprechen können. Sondern, dass sämtliche Phänomene, die wir beobachten können, immer auf allen Ebenen gleichzeitig stattfinden. Diese Phänomene sind ständig in ganz bestimmten nicht wiederkehrenden Rhythmen vernetzt und werden vom Menschen zum Teil seelisch, zum Teil körperlich, als auch geistig erfahren. „Nicht wiederkehrend in ihren Rhythmen“ soll bedeuten, dass die verschiedenen Ebenen - oder man kann auch sagen, die verschiedenen Niveaus, die von den Symptomen körperlich, seelisch und geistig gewählt werden - im Laufe der Zeit ständig wechseln. Sodass zum Beispiel ein körperliches Symptom, wenn es denn nicht beachtet wird in seinen eigentlichen Ursachen, zum Beispiel eine Ebene höher aufsteigen kann und dann in der Intensität oder Gefährlichkeit zunimmt.

  

Wenn man sich darüber Gedanken machen möchte im Sinne eines ganzheitlichen astrologischen Konzeptes, wann denn ein bestimmtes Phänomen, das heißt eigentlich erst mal eine astrologische Anlage, überhaupt körperlich, also medizinisch erfassbar in Erscheinung tritt, dann ist es eine recht schwierige Frage. Denn die ist nicht wirklich genau zu beantworten, beziehungsweise es gibt keine eindeutigen Schemen und Regeln, nach denen man hier vorgehen kann, um diese Frage zu beantworten. Denn das hat schlicht und einfach mit dem Phänomen des Entwicklungsniveaus des gesamten Menschen zu tun. Dieses ist, wie Sie bereits wissen, nicht im Horoskop abgelichtet. Wir können aber dennoch sagen, dass ein körperliches Phänomen immer dann auftaucht, beziehungsweise spätestens immer dann auftaucht, wenn das Maß an Ungelöstheit für seelische und geistige zugrunde liegende Ursachen ausreicht. Wenn im Mindesten ein Punkt erreicht ist, wo das Schicksal sich sagt: er versteht es nicht, er will nicht hinhören. Dann bringen wir es auf die körperliche Ebene und lassen dort eine Schwingung zu, die im Grunde genommen eine – na ja – eine unangenehme Auswirkung für das Leben des Betroffenen darstellt. Denn ein Krankheitssymptom ist meistens etwas, was man nicht unbedingt mag.

 

Nach astrologischer Auffassung, und das entspricht auch der homöopathischen Auffassung, ist es allerdings eine ungeeignete Einstellung, die man zu dem Symptom entwickelt. Denn das Symptom ist in dem Sinne nicht als ein Feind, sondern eher als ein Freund, der einen aufmerksam machen will auf ein vorhandenes Problem, zu verstehen. Insofern kann ein Symptom eine ungeheure Hilfestellung sein, und es macht deshalb auch wenig Sinn, wenn die Schulmedizin versucht, so schnell wie möglich Symptomfreiheit herzustellen. Nach dem Motto: was ich nicht sehe, kann mich nicht weiter beunruhigen. Allerdings auch nach dem Motto, das ist der Schulmedizin allerdings nicht bewusst: Was ich nicht mehr sehe, kann mir auch nicht mehr weiterhelfen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Das ist sicherlich keine entsprechend gute Vorgehensweise und geziemt sich auch nicht für einen astromedizinisch arbeitenden Astrologen.

 

Ein ganzheitliches Konzept für die Astrologie und natürlich auch für die astrologische Medizin bedeutet – und das ist jetzt wichtig: mit Hilfe der gebräuchlichen Methoden innerhalb der Astromedizin kann anhand des objektiven Bezugsystems der Gestirnskonstellationen nicht nur das körperliche Krankheitssymptom, sondern auch das dem Symptom zugrunde liegende seelische Problem, das heißt die Ursache und weiterhin auch der Hilfsweg, erkannt werden. Diese drei Ebenen von Ursache, Wirkung und Rahmenbedingung erlangen hier in der Astromedizin nicht nur deshalb eine besondere Bedeutung, weil man über diesen Weg, den Sie bei den Deutungskonzepten bereits kennen gelernt haben, eine Symptomfreiheit und damit ein körperlich gesehen auch „besseres Leben“ erreichen - sondern weil sie diese bessere Lebensqualität gleichzeitig auch auf der seelischen und geistigen Ebene bekommen. Und das ist ein ungeheuer großer Vorteil, der in anderen Systemen, also vor allen Dingen in der Schulmedizin, normalerweise vollkommen fehlt, zumindest langfristig vollkommen fehlt.

 

Astromedizin am Beispiel einer Lymphkrebs-Erkrankung

 

Sie sollten des Weiteren auch davon ausgehen, wenn eine gute Beratung mit einem Klienten stattgefunden hat, der auch ein medizinisches Problem hat, dass durch eine gute Beratung Bewusstseinsprozesse bei dem Kranken in Gang gesetzt werden, die den Heilungsprozess in einer ganz besonderen Weise mit beeinflussen. Da werden Selbstheilungsprozesse durch das Erkennen von Zusammenhängen ausgelöst, ähnlich einem homöopathischen Mittel, was einen Krankheitsvorgang auch im Sinne der Heilung sehr stark unterstützen kann. Weil Reize gesetzt werden, die dem eigentlichen Erkrankungssymptom entsprechen und gleichzeitig sozusagen die Lebenskraft wieder ins Lot gebracht wird. Genau das können wir mit einer guten astromedizinischen Beratung erreichen. Denn die Bewusstseinsprozesse, die hier eingeleitet werden, auch unbewusst teilweise, die werden nach dem Beratungsgespräch über Wochen, Monate oder gar Jahre langsam, aber sicher verarbeitet. Und kommen dann irgendwann an die Ursachenebene, um dort Erkenntnisse freizusetzen. Sozusagen gemäß einem Gedanken, dass man sagt: ich weiß jetzt, warum ich krank bin, und das setzt mich in den Stand, auch zu wissen, was ich tun muss, um wieder gesund zu werden.
 
Dann erinnert man sich sehr wohl auch an das, was der Astrologe oder die Astrologin gesagt hat, im Sinne der Ihnen bekannten Rahmenbedingung, die Sie dann nicht ungesagt lassen dürfen. Und dann fängt man an, sich bewusst und sehr konstruktiv mit der Symptomatik zu beschäftigen, die man letzten Endes natürlich gerne loswerden möchte. Daher ist es eine ganzheitliche Heilung, die hier stattfindet, und die auf allen Ebenen wirksam ist. Wobei wir allerdings davon ausgehen sollten, dass es im Unterschied zur Schulmedizin, wo man zu oft nur ein Skalpell ansetzt und dann macht’s „ratsch“ und das Symptom ist beseitigt, ein bisschen mehr Zeit braucht. Denn die wichtigen menschlichen Veränderungen sind offensichtlich nicht in kurzer Zeit zu bewältigen, sondern brauchen eine gewisse Erfahrung und auch eine Zeit, diese Erfahrung absacken zu lassen und im Unbewussten zu verarbeiten.
 

Fazit: medizinische Symptome von besonderer Relevanz sind keine Feinde, sondern Freunde. Und man sollte sie ruhig eine Weile gewähren lassen und nicht bei der kleinsten Unpässlichkeit versuchen, einen Arzt aufzusuchen, der sich möglichst schnell damit beschäftigt, wie das Symptom - und damit der Freund, der Hilfe leisten will - beseitigt werden kann. Daher raten Sie Ihren Klienten, dass sie eine Weile eine bestimmte Symptomatik aushalten sollen, um sozusagen den Schmerz und das Leid, was mit der Symptomatik verbunden sein mag, auch „auszukosten“. Denn die Wirkung ist dann im Sinne der Heilung meistens erheblich nachhaltiger.

Auch hier sei mir der Hinweis zur Homöopathie oder ein Vergleich zur Homöopathie gestattet, denn dort gibt es die sogenannte Erstverschlimmerung, die in der Regel immer dann auftaucht, wenn ein Mittel gefunden worden ist, was der eigentlichen Problematik sehr gut entspricht. Wenn man zu früh aufhören würde, hätte man den gesamten Erfolg, der sich dann über Jahre und Jahrzehnte anhaltend einstellt, zunichte gemacht.
 

Astromedizin: Diagnostik & Therapie

 

Die Diagnostik in der astrologischen Medizin ist in einem gewissen Sinne ein recht diffiziles Thema. Obwohl es natürlich, und deshalb wird es ja auch im Ausbildungsgang an dieser Stelle besprochen, ein sehr, sehr wichtiges Kernthema ist. Die Frage lautet: Wie finde ich heraus, was wirklich wichtig ist? Diese Frage ist vor allen Dingen deshalb berechtigt, weil es nicht immer so ist, dass ein Klient zu uns kommt und sofort von alleine von einer bestimmten körperlichen Problematik redet – das heißt wir befinden uns nicht immer sofort im Zentrum des Geschehens. Wir wissen zunächst nicht, inwieweit ein Klient gerade mit einer Symptomatik konfrontiert ist, die wirklich zu den zentralen Problemen seiner Persönlichkeit gehört. Denn Symptome können selbstverständlich an Stellen und zu Zeiten auftauchen, wo wir sagen können: also diese Stellen stehen stellvertretend nicht für wirklich entscheidend Wichtiges und tauchen auch zu einer Zeit auf, die nicht eine besondere historische Bedeutung für das Leben dieses Menschen hat. Jemand mag vielleicht schildern, dass er sich vor zwei Wochen bei einem Skiunfall das Bein gebrochen hat oder dass der Arzt ihm gesagt hat, er hat schon zum dritten Mal wieder Gallensteine und die müssen operiert werden – Sie dürfen nicht davon ausgehen, dass diese Schilderungen dann im Sinne der Zeit und der Art und Weise immer Symptome beschreiben, die zentral wichtige Themen darstellen.
 
Das bedeutet, dass im Sinne von astromedizinischer Diagnostik die Arbeit geleistet werden muss, da kommt man nicht drum herum, die auch ansonsten geleistet wird, wenn Sie sich die Geschichte eines Menschen anhören, der zu Ihnen kommt. Bitte – ich verweise Sie nochmals auf die vorhergegangenen Lektionen zu den Deutungskonzepten, wo dazu einiges gesagt worden ist. Beziehungsweise ich verweise auch auf folgende Lektionen, in denen eine bestimmte Gesprächstechnik, wenn man das jetzt mal so nennen möchte, noch erwähnt wird. Diese versetzt uns in die Lage, das Kernproblem eines Menschen zu sehen, es ausfindig zu machen, es sich genauer anzuschauen und es umzuwandeln in eine Kernlösung. Dazu werden Sie in späteren Lektionen im letzten Kursabschnitt noch einiges zusätzlich hören.
 

Astromedizin am Beispiel einer Ess-Störung

 

Dennoch sei an dieser Stelle gesagt, dass eine astromedizinische Beratung – wenn wir das überhaupt isoliert betrachten können oder wollen – in einem gewissen Sinne so direkt gar nicht existiert. Sondern es darf und muss auf jeden Fall nur eine Beratung sein, die den gesamten Menschen betrachtet, unabhängig von den Symptomen, die er möglicherweise freiwillig schildert. Ich kann Ihnen deshalb folgenden Rat geben: Wenn Sie bei einer astromedizinischen Beratung oder bei einer ganz normalen Beratung von dem entsprechenden Klienten mit Informationen gefüttert werden, welche Symptome er hat, dann nehmen Sie das mit Interesse zur Kenntnis. Gehen Sie aber nicht davon aus, dass Sie bereits hier den heiligen Gral gefunden hätten. Sondern beachten Sie bitte ein paar Richtlinien für die astromedizinische Diagnostik:
 
Schauen Sie sich die Konstellationen an, die aus Ihrer Erfahrung die vorrangig wichtigsten sein dürften. Wir gehen jetzt von einer Gesprächssituation aus, um die Sache nicht an dieser Stelle unnötig zu verkomplizieren, wo es wirklich um eine körperliche Symptomatik geht, aufgrund derer der Klient zu Ihnen kommt. Schauen Sie sich die Konstellationsbilder an, die Sie als herausragend betrachten. Das bedeutet, dass Sie zum Beispiel auch die schwierigen Konstellationen wie Mond-Saturn, Mond-Neptun oder Uranus-Pluto, soweit sie im Horoskop auftauchen sollten, 100-prozentig berücksichtigen sollten. Versuchen Sie dann, auf ein oder zwei oder meinetwegen auch bis zu drei Konstellationen zu kommen, auf die Sie sich festlegen, die Ihrer Erfahrung nach eine entsprechend ungeheuer starke Wichtigkeit und Wertigkeit haben. Die in der Hierarchie der Anlagen ganz weit oben stehen. Dann sollten Sie – und so etwas folgt im Sinne der Kenntnisnahme für Sie auch in den nächsten Lektionen – entsprechende Zuordnungen zu diesen astrologischen Konstellationen im astromedizinischen Sinne, im Sinne der Symptombilder, kennen.
 

Wenn Sie in dem einen Horoskop der Ansicht sind, dass das eine Mond-Uranus-Konstellation ist, die da ganz, ganz, ganz herausragend ist, dann können Sie beispielsweise davon ausgehen, dass dieser Mensch wahrscheinlich - unabhängig davon, ob er Ihnen schon Symptome schildert, die mit Mond-Uranus zu tun haben - eine sehr starke Ansteckungsangst in sich trägt. Er hat Angst, sich zu beschmutzen, und er wird deshalb möglicherweise in Schilderungen ein bisschen übertreiben. Denn die Konstellation Mond-Uranus hat unter anderem auch ein kleines bisschen was mit Hypochondrie zu tun. Selbst wenn das in dem Einzelfall nicht so ist und Sie beispielsweise in den Erklärungen und Schilderungen des Klienten hören, dass da zum Beispiel – wenn es eine Frau ist – große Unterleibsbeschwerden schon seit langen Jahren oder gar Jahrzehnten auftauchen, dann haben Sie damit eine ganz klassische Symptomatik für die Mond-Uranus-Konstellation präsentiert bekommen. Und könnten dann noch andere Symptome, zum Beispiel eine erhöhte Nervosität oder eine geringe körperliche Belastbarkeit, die das Pendant zur geringen seelischen Belastbarkeit darstellt, erfragen. Sie müssten dann ein bisschen um das Angebot, um das Symptom, herum noch abklopfen, ob noch andere Symptome, das heißt im Sinne einer Symptomverschiebung, für die herausgefundene wichtige Konstellation infrage gekommen sind.

 

Wenn das nicht der Fall ist, wenn also die Klientin in dem Fall sagt: „nein, also alles, was Sie hier abfragen, ist nicht infrage gekommen bisher, hatte ich nicht, kenne ich nicht, sondern nur die ständigen Unterleibsbeschwerden“, dann muss man davon ausgehen, dass dieser Mensch, beziehungsweise dessen Schicksal, sich dazu durchgerungen hat, nur allein diese Ebene des Unterleibes dazu zu benutzen, die Mond-Uranus-Problematik, die ja letzten Endes mit einer seelischen Distanziertheit und mit einer Unbekümmertheit zu tun hat, die auch gefährlich werden kann, nur diese Ebene zu benutzen. Wenn die Klientin andere Ebenen schildert, die mit Mond-Uranus astromedizinisch zu tun haben, dann ist das ein breitgefächertes Spektrum und wird wahrscheinlich dazu führen, dass die Einzelsymptome in ihrer Intensität nicht so stark in Erscheinung treten, wie wenn der Klient nur einen einzelnen Organ- oder Körperbereich ausgewählt hat. Dann ist die Symptomatik meistens intensiver. Das ist sowas wie das Prinzip einer Heizung, wo sich aufgrund der größeren Fläche dann einfach die Intensität verteilt. Oder das Prinzip eines Schneeschuhs, den man anzieht, um im Schnee nicht zu versinken. Je mehr Körperbereiche man auswählt, um eine entsprechende Konstellation in ungeeigneter Form zu leben, umso weniger intensiv sind in der Regel die Verlaufsformen für die Symptome. Wenn man nur einen einzigen Bereich aussucht, dann ist da meistens ein ziemlich heftiges Geschehen im Verzug.

 

Astromedizin am Beispiel von 3 Burnout-Erkrankungen

 

Ein weiterer wichtiger Punkt für die Diagnostik ist dann die Frage, ob es sich bei der Symptomatik, die Sie finden – egal, auf welchem Wege Sie sie finden oder in welcher Intensität sie auftaucht – um eine vorübergehende handelt, die nur eine kurze zeitweilige Akutheit aufweist und die möglicherweise nie wieder im Leben erscheinen wird - oder ob das eine Symptomatik ist, die ursächlich mit dem Radixhoroskop verbunden ist. Um diese Frage, die sehr wichtig ist, zu klären, müssen Sie sich auch ein wenig der Prognostik behelfen. Sie müssen die Transite und die Achsverschiebungen sich in einer besonderen Art und Weise angeschaut haben, um dann erkennen zu können, ob ein Symptom möglicherweise nur aufgrund eines Transits oder einer Achsauslösung in Erscheinung tritt und nicht im Radixhoroskop gleichzeitig auch vorhanden ist. Wenn das nämlich der Fall ist, dann handelt es sich um ein einmaliges oder vorübergehendes Phänomen, dem in einem gewissen Sinne nur zur Zeit des Auftretens eine gewisse Beachtung geschenkt werden kann. Und wo dann meistens nicht wirklich direkt Hilfestellungen geleistet werden können, beziehungsweise auch brauchen, weil die Symptomatik oft nicht eine solche Intensität oder eine solche Schwere erreicht, dass wirklich ganz besondere Hilfe notwendig wäre.
 
Solche Vorgänge gibt es durchaus, dass Menschen plötzlich mit Symptomen konfrontiert sind, die aufgrund von vorübergehenden kosmischen Phänomenen wie Transiten oder Achsauslösungen einhergehen oder deshalb ausgelöst werden. Aber man muss sich dann eigentlich keine weiteren Sorgen machen. Umgekehrt ist es so, dass Symptome, die auch im Radixhoroskop bereits vorhanden sind und die durchaus bei Transiten oder Achsauslösungen in Erscheinung treten können, dass die dann Probleme symbolisieren, die schon in weitergehender Form lange ungelöst im eigenen Leben herumschwirren. Derartige Symptome sind dann natürlich die entsprechenden Warnsignale, von denen schon in vorherigen Lektionen die Rede gewesen ist. Man kann auf der anderen Seite auch wiederum nicht unbedingt von vornherein sagen, ob ein Mensch auf ein Symptom besonders ängstlich oder heftig reagiert, wenn es denn noch nicht im Radixhoroskop vorhanden ist, beziehungsweise wenn es im Radixhoroskop vorhanden ist. Da gibt es keine Regel und jeder Mensch ist da unterschiedlich. Es gibt Menschen, die zum ersten und einzigen Mal in ihrem Leben einen Gallenstein bekommen, und das nur, weil vielleicht der Saturn über den Aszendenten oder im Quadrant zu einem Mars läuft, und die das nie wieder erleben werden. Die aber dann in höchste Panik verfallen und sich am liebsten gleich die halbe Galle rausnehmen lassen würden.
 

Auf der anderen Seite kann natürlich ein Gallenstein, wenn eine Saturn-Mars-Problematik im Horoskop auf der Wirkungs- oder auch auf der ursächlichen Ebene im Radix angelegt ist, eine ganz massive Bedrohung darstellen. In dem Sinne, dass nachfolgend auch noch sekundäre Probleme von weiteren Stoffwechselstörungen auftauchen. Sie müssen sich deshalb für die astromedizinische Diagnostik auch zum Teil ein bisschen medizinische Kenntnisse aneignen. Da gibt es einige populäre medizinische Bücher für Laien, in denen man das durchaus fundiert tun kann, um zu wissen, welche Folgesymptome auftauchen können. Denn Sie wissen zunächst nicht – das wäre eine dritte wichtige Regel – ob das Symptom, mit dem Sie konfrontiert werden, nun ein Sekundärsymptom ist oder ein Primärsymptom. Wenn es nur die Folge eines früheren Symptoms ist, das der Klient Ihnen nicht schildert oder das er vielleicht vergessen hat, weil es ihm nicht so wichtig erschien oder weil es auch nicht wehgetan hat, dann ist es natürlich eine schwierige Situation. Weil Sie dann im Grunde genommen an einem Symptom herum basteln, im Sinne von Ursachenfindung und Rahmenbedingung, das eigentlich gar nicht relevant ist.
 
Sie müssen sich auch hier ein bisschen Zeit nehmen und mit dem Klienten sehr genau die entsprechenden Konstellationen abklopfen. Wenn Sie diese Richtlinien, die ich Ihnen nenne, befolgen, dann müsste es Ihnen, wenn Sie ein gewisses Zutrauen in Ihre Fähigkeiten besitzen – und das sollten Sie in diesem Kursabschnitt langsam, aber sicher, schon bekommen haben – dann sollte es Ihnen eigentlich relativ leicht fallen, ein Beratungsgespräch auch auf einer astromedizinischen Ebene zu führen. Und dann sollten Sie auch in der Lage sein, zu erkennen, ob die aufgetauchten Symptome sekundäre oder tertiäre Probleme darstellen - oder ob es wirklich das primäre Problem ist.
 

Nehmen Sie einfach folgende Regel zur Kenntnis: Wenn ein Klient anfängt, Symptome nach und nach zu erzählen, also hintereinander aufzuzählen, dann ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass eine Automatik im Sinne von Folgeerkrankungen tatsächlich vorhanden ist. Sie können dann oft wie an einer Kette nach hinten zurück verfolgend im Horoskop sehen, wie die eine und die andere Konstellation sich abwechseln, beziehungsweise die Kette dann bis an die Stelle zurückverfolgt werden kann, mit der die Erzählung Ihres Klienten begonnen hat. Das sind dann oft auch wirklich die entsprechenden Primärsymptome und dann müssen Sie gemäß unserer Deutungsregeln vorgehen und sagen: ich finde hier die entsprechende wichtigste Konstellation als zentrale Konstellation, als Kernproblem, gehe auf die Ursache, gehe auf die Rahmenbedingung und habe dann eine Lösungsmöglichkeit gefunden. Und wenn dieses erste primäre Symptom dann bearbeitet ist, dann wird es mit Sicherheit so sein, dass alle Folgesymptome, von denen der Klient ehemals noch berichtet hatte, auch nicht mehr auftauchen. Es sei denn, sie stellen selber wieder in Analogie zu einer entsprechenden Konstellation ein Primärsymptom dar. So etwas ist natürlich auch möglich, aber ich würde es an dieser Stelle jetzt nicht zu sehr verkomplizieren. Das werden Sie aus Ihrer eigenen Erfahrung dann im Laufe der Zeit selbst herausfinden können.

 

Zuordnungen in der Astromedizin

Die Zuordnungen in der astrologischen Medizin basieren auf einem uralten und bis heute abgesicherten System, das im Prinzip einer ganz einfachen Regel folgt. Dass nämlich gemäß der Tatsache, dass der Mensch mit dem Kopf zuerst zur Welt kommt – jedenfalls in der Regel – der Tierkreis auch mit dem Kopf beginnt und mit den Füßen endet. Das heißt, die Tierkreiszeichen Widder, Stier, Zwilling liegen am Kopf, am Hals, im Schulterbereich. Und die Zeichen Steinbock, Wassermann und Fische unten an den Knien, den Schienbeinen und den Füßen. Im Genauen sieht die Ablauffolge wie folgt aus, bezogen auf die Körperbereiche, nicht auf die Organbereiche.
 

  • Der Widder stellt den gesamten Kopf dar. Unabhängig davon, ob oder welche Art von Symptomen am Kopf auftauchen. Sicherlich ist klar, dass eine Mittelohrentzündung etwas anderes ist als ein Gerstenkorn am Auge oder ein Zahnschmerz etwas anderes ist als ein Kopfschmerz. Aber all diese Symptome hätten gemeinsam, dass sie am Kopf oder im Kopf auftauchen. Wenn die Krankheitsgeschichte eines Menschen so gekennzeichnet ist, dass er ständig Symptome entwickelt, die letzten Endes am Kopf sind und nirgendwo anders, dann hätte dieser Mensch mit Sicherheit ein starkes Mars- oder Widderproblem.

  • Stier entspricht den Halswirbeln, dem Nacken und dem Schlund, wie man so sagt, der Speiseröhre. Der Stier ist dasjenige Lebensprinzip, das den Übergang zwischen dem Kopf und dem Torso, dem Rumpf, symbolisiert.

  • Die Zwillinge sind ein relativ breiter körperlicher Bereich und umfassen den Schultergürtel, die Arme und die Hände.

  • Der Krebs ist normalerweise der Oberbauch, beziehungsweise auch in einem gewissen Sinne die Brust, vor allem die weibliche Brust.

  • Der Löwe entspricht dem Bereich des Solarplexus.

  • Die Jungfrau dem unteren Teil des Bauches, in dem innerlich auch der Darm zu finden ist.

  • Die Waage ist vor allen Dingen der Bereich an der Hinterseite des Körpers, wo dahinterliegend die Nieren zu finden sind - sozusagen oberhalb des Beckens.

  • Der Skorpion ist wiederum der Bereich vorne, an der Vorderseite des menschlichen Körpers. In etwa dort, wo das Schambein liegt, beziehungsweise wo die Blase zu finden ist.

  • Der Schütze ist der gesamte Beckenbereich - also ein relativ großer Bereich - Beckenknochen, Hüftbereich und die Oberschenkel bis zum Beginn der Knie.

  • Der Steinbock selber ist ausschließlich das Knie, beziehungsweise beide Knie.

  • Der Wassermann ist der Bereich unterhalb der Knie, im Sinne des Schienbeins, Wadenbeins, bis hin zum Knöchel, also inklusive Knöchel.

  • Die Füße werden von den Fischen astrologisch, astromedizinisch symbolisiert.
     

Astromedizin am Beispiel einer Asthma-Erkrankung

 

Es ist dabei möglicherweise ganz interessant, einmal zu bedenken, dass ein Kind ungeboren im Mutterleib eine zusammengekauerte Stellung hat, sodass sich meistens der Kopf, die Stirn den Knien zuwendet. Eigentlich macht das Kind eine Bewegung, die den ersten, zweiten und dritten Quadranten zusammenfasst, und dann ab dem vierten Quadranten, ab den Knien, kein geschlossener Kreis mehr ist - sonst müsste die Stirn die Füße berühren - sondern die Knie, die Schienbeine und die Füße sind dann vom Kind abgewendet. Der Kreis geht von der Stirn bis zu den Knien, also vom ersten bis zum dritten Quadranten. Eine ganz interessante Überlegung, wie ich immer wieder finde.

 

Die jeweiligen organischen Zuordnungen entsprechen beim Widder vor allen Dingen den Muskeln. Beim Stier den Drüsen. Bei den Zwillingen der Lunge. Beim Krebs dem Magen. Beim Löwen dem Herzen. Bei der Jungfrau dem Darm. Bei der Waage den Nieren und einem Teil der Harnleiter. Beim Skorpion auch einem Teil der Harnleiter und der Blase, sowie der Fortpflanzungs- beziehungsweise Zeugungsorgane. Beim Schützen der Leber. Beim Steinbock der Milz und den Knochen. Beim Wassermann dem gesamten Nervensystem. Und bei den Fischen den Drüsen, vor allen Dingen den Hormondrüsen, allen voran der Hypophyse.

  

Es ist sehr sinnvoll und wird von vielen auch aufgrund der Einfachheit vergessen, wenn Sie die Krankheitsgeschichte eines Menschen wirklich versuchen auf dem Hintergrund dieser ganz einfachen Zuordnung zu sehen. Denn wenn Sie feststellen, dass in einem bestimmten Körperbereich Symptome immer wieder auftauchen, dann hat das entsprechende Lebensprinzip, was diesen Körbereich symbolisiert, eine ganz entscheidende hintergründige Bedeutung. Und das werden Sie im Horoskop dann auch in jedem Falle wiederfinden können. Das ist ein ganz, ganz einfacher Hinweis. Diese Zuordnungen sind von absoluter Einfachheit geprägt. Aber dieser Hinweis kann in manchen Fällen aufgrund seiner Einfachheit und Klarheit eine wunderbare Ordnung in eine Vielfalt von Symptomen und detaillierten Beschreibungen bringen, die Sie, wenn Sie das einmal erlebt haben, so nicht mehr missen möchten.
 
Wenn Ihnen jemand erzählt, er hat ständig Probleme im oberen Bereich des Bauches - er hat beispielsweise Sodbrennen und dann piekt es mal hier und mal da - und Sie können das einfach im allerweitesten Sinne in einem bestimmten körperlichen Bereich eingrenzen, dann würde das in dem Falle sicherlich eine Problematik des Krebs-Themas bedeuten. Dann können Sie sicher sein, dass Sie entsprechende Konstellationen des Mondes oder Besetzungen des 4. Feldes oder auch des Zeichen Krebs in einem übermäßigen oder zum Teil problematischen Sinne vorfinden werden.
 

Daher nehmen Sie sich diesen Hinweis bitte zu Herzen, dass die Körperbereiche, soweit Sie in der Lage sind, Symptomkomplexe zusammenzufassen, immer als ganz wesentlicher Hintergrund für Erkrankungsbeschreibungen zu sehen sind. Es würde niemals ein Mensch wirklich geheilt und gesund werden können, wenn er nichts von diesem Hintergrund wüsste, beziehungsweise wenn er nicht wüsste, wie er diese Hintergründe im Sinne der Tierkreisprinzipien in einer geeigneteren Form leben könnte. Deshalb muss man in den entsprechenden astromedizinischen Beratungen auf diesen Umstand immer eindeutig eingehen.